Allgemeines über den Toller
Das orange-rote Fell sollte typischerweise an den Pfoten, der Brust, der Schwanzspitze und dem Gesicht weiße Abzeichen haben. Das Fehlen von Abzeichen ist allerdings kein Fehler. Das Fell hat eine dichte Unterwolle, welches glatt am Körper anliegen soll. Ein paar Wellen sind erlaubt, es dürfen nur keine offenen Locken sein. Wer keine Hundehaare auf Kleidung und Einrichtungsgegenständen mag, sollte sich vom Toller jedoch fernhalten! Vor allem im Fellwechsel, welcher zwei Mal im Jahr stattfindet, sind im speziellen die Hündinnen ziemlich haarige Monster. Zu dieser Zeit verteilen sie im gesamten Haus ihr Fell. Die Fellfarbe kann variieren, von einem satten Rot, über ein "normales" Orange, bis hin zu einem hellen Orange.
Die Auslastung des Tollers
Da der Toller ein Arbeitshund ist benötigt er geistige Auslastung, sowie auch genügend Bewegung. Somit ist er als "normaler Familienhund", im Sinne von 2x Gassi am Tag und sonst auf dem Sofa hocken, weniger geeignet. Wird der Toller ausgelastet ist er ein sehr ruhiger und angenehmer Begleiter, der im Haus kaum zu merken ist. Wie man seinen Toller auslasten kann ist sehr vielfältig. Für uns ist der Dummysport die rassegerechteste Auslastung außerhalb der Jagd. Unsere Hunde sind aber auch schon Parcoure gelaufen und haben Spaß am Tricktraining.
Der Toller wird oft als sensibel beschrieben, dies stimmt insofern, dass er alle Reize sehr schnell und gut aufnimmt. Um Missverständnissen vorzubeugen nenne ich das aber sensitiv oder reaktiv. Denn Toller sollten nicht ängstlich und unsicher sein. Man muss bei der Ausbildung daher sehr feinfühlig sein. Zu viel Druck und eine "zu harte Hand" kann er nicht so gut verarbeiten. Natürlich braucht ein Toller ebenso eine konsequente Erziehung, wie jeder andere Hund auch. Wenn man selbst ein souveräner und konsequenter Rudelführer ist, ist die Erziehung eines Tollers recht unkompliziert.
Der alltägliche Umgang
Ein Toller benötigt zwingend Familienanschluss. Er bindet sich gerne und eng an seine Bezugsperson an. Aus diesem Grund kommt für uns Zwingerhaltung in keinster Weise in Frage.
Anders, als die üblichen Retrieverrassen, ist der Toller in der Regel eher desinteressiert gegenüber fremden Menschen. Dieses Desinteresse sollte allerdings keine Unsicherheit und/oder Angst sein. Es gibt aber auch viele Toller, die sich von jedem Fremden sofort durchknuddeln lassen und fleißig Küsschen verteilen. Dies ist aber sehr Hundabhängig. Wir haben beide Varianten im Haus. Demnach eignet er sich nur bedingt als Therapiehund. Hierbei ist das Individuum entscheidend. Wir kennen ein paar Toller, die als Therapiehunde arbeiten und ihren Job wirklich gut machen. Nur speziell für diesen Zweck einen Toller zu kaufen würden wir nicht empfehlen. Dafür gibt es Rassen, wo die Eignung wahrscheinlicher ist.
Ob ein Toller eine verschmuste Rasse ist kann man nicht final sagen. Hier ist es auch wieder individuell zu sehen. Unsere Toller kuscheln sehr gerne und ausgiebig. Teilweise sieht das bei den Geschwistern aber ganz anders aus.
Dadurch, dass der Toller sehr aufmerksam und sensitiv ist und gerne "alles richtig macht", ist er ein sehr guter Arbeiter. Kleinste Veränderungen in der Körpersprache und leise Kommandos reichen meistens aus, um den Hund zu lenken.
Die Gesundheit des Tollers
Anders sieht es bei CEA aus, der Collie Eye Anomaly. Dieser Erbgang ist polygen, das heißt man kann den Gentest machen, das Ergebnis wird aber nie 100% sicher sein. Derzeit ist die Sinnhaftigkeit des Tests umstritten CEA ist keine tödliche Krankheit.
Eine Weitere "Krankheit“ an den Augen kann Distichiasis sein. Distichiasis kommt bei manchen Tollern vor, ist allerdings nicht so schwerwiegend, da nur einzelne Wimpern in Richtung Auge gewachsen sind. Diese lassen sich vom Spezialisten leicht entfernen, sodass sie nicht wieder kommen und den Hund nicht weiter beeinträchtigen.
Natürlich gibt es noch weitere Autoimmunerkrankungen, die auch einen Toller betreffen können. Zum Beispiel SLE oder DLE. Da sie aber statistisch gesehen noch seltener aufkommen, wird an dieser Stelle darauf verzichtet näher darauf einzugehen.
Für uns sind die Toller trotz der gesundheitlichen Probleme, die es geben könnte, eine sehr robuste und langlebige Rasse. Der Vorteil ist eben die Transparenz. Jeder, der einen Tollerzüchter besucht, sollte über diverse Autoimmunerkrankungen in den Linien fragen und sich selbst ein Bild machen, ob man mit den Wahrscheinlichkeiten für diese Krankheiten leben kann.
Falls du jetzt denkst: "Hmm... So ne rote Flitzpiepe wär was für uns!" schau dir einige Toller an und sprechen Sie mit den Besitzern und/oder Züchtern. Auch wenn es nicht explizit ein Hund aus unserer Zucht sein soll, geben wir gerne Auskunft über die Rasse.